Nanito kennt sie gut, die Elfen und Baumgeister
Nanito kennt sie gut, die Elfen und Baumgeister

Naturgeister - vom Wunderland hinter dem nächsten Busch

In jedem Jahr, wenn der Sommer sich zu Ende neigte und die ersten bunten Blätter zur Erde fielen, verließen die Neunhollen ihre Sommerwohnungen im Hochpochtener Wald und traten hinaus auf das freie Feld. Dort hüpften sie solange hoch, bis ein Windstoß sie zu einem Bauernhaus trug. . . “ So beginnt eine der vielen Eifelsagen, die von Nanitos kleinen Kollegen zu berichten weiß. In vielen Eifeldörfern erzählten die Menschen von den hilfreichen Geistern - meist Zwergen - die manchmal zu hören, aber nur selten zu sehen waren. Die Größe wurde von Daumen- bis Kleinkindgröße angegeben.

 

Eigentlich alle Völker, egal wo, haben ihre Naturgeister. Zeitungsberichten zufolge sind beispielsweise 54,4 % aller Isländer davon überzeugt, dass es auf ihrer Insel Naturgeister gibt. Sogar in der Gegenwart nähern sie sich den Feenhügeln noch mit höflicher Vorsicht und achten darauf, mit ihren Bewohnern in guter Nachbarschaft zu leben. In Island und anderen abgelegenen Regionen Westeuropas wie Cornwall, Wales, Irland, Schottland oder in den einsamen Gebieten von Skandinavien hat der Geist der Magna Mater, der allgewaltigen Großen Ur– und Erdmutter und der unserer indogermanischen Vorfahren länger überlebt als im dichtbesiedelten, von der christlichen Kultur schnell gänzlich durchdrungenen Mitteleuropa.

Für unsere keltischen Vorfahren war die Anderswelt noch real. Elfen, Feen, Pflanzen-, Erd- und Wassergeister – sie alle gehörten mehr oder weniger zum Alltag, waren fester Bestandteil nicht nur der anderen Realität, sondern auch der fassbaren Umgebung. Denn eine krasse Trennung zwischen hüben und drüben gab es eigentlich nicht. Die Bewohner der Anderswelt konnten nach Belieben wechseln, zwischen der grobstofflichen materiellen Welt und dem feinstofflichen geistigen Bereich. Bei den Menschen war diese Reise nur den schamanischen Druiden und manchen Hexen vorbehalten. Kein Kelte wäre auf die Idee gekommen, diese Weltsicht anzuzweifeln.

 

Es gab viele große Geister und Kulturen, die von diesen unsichtbaren Geschöpfen in der Natur wussten. Die Zivilisationen von Griechenland, Rom, Ägypten, China und Indien glaubten vorbehaltlos an Satyre, Feen und Kobolde. Sie bevölkerten das Meer mit Meerjungfrauen, die Flüsse und Quellen mit Nymphen, die Luft mit Feen, das Feuer mit Laren und Penaten und die Erde mit Faunen. Diese Naturgeister wurden höchst geachtet, und um das freundschaftliche Miteinander zu unterstützen wurden ihnen Opfer dargebracht. Gelegentlich wurden sie aufgrund atmosphärischer Bedingungen oder der besonderen Sensitivität des Verehrers sichtbar. Viele Autoren schrieben über sie mit Worten, die zu verstehen geben, dass sie diese Bewohner der feineren Reiche der Natur tatsächlich erblickt hatten.

 

Schon Paracelsus wusste von der Existenz dieser Geschöpfe, die er „Elementale“ nannte. Er unterteilte sie in vier Gruppen, nämlich Gnome (Erde), Undinen (Wasser), Sylphen (Luft ) und Salamander (Feuer). Er lehrte, „dass sie wirklich lebendige Wesenheiten seien, von denen viele menschlichen Wesen ähnlich gestaltet seien und ihre eigenen Welten bewohnten, die dem Menschen unbekannt wären, weil dessen nicht entwickelten Sinne außerstande wären, über die Grenzen der gröberen Elemente hinaus zu funktionieren.“

 

Manchmal werden die Naturwesen auch als Energiewirbel beschrieben, die sich in ständiger Bewegung befinden und deren Eigenschaften auch von jedem sensitiven Menschen etwas anders wahrgenommen werden. Dabei spielen die regionalen kulturellen Traditionen eine Rolle. So werden Elfen beispielsweise oft als Schmetterlinge, geflügelte kleine Kinder oder zarte, bunte Nebel wahrgenommen. Oft entsteht auch nur der Eindruck einer geistigen Präsenz, die auf einer inneren Ebene Gefühle und symbolische Bilder übermittelt.

 

Denn diese Wesen sind uns nicht

täglich vor Augen, sondern ganz selten,

und wir sehen sie nur,

damit wir darum wissen,

dass es sie gibt, und sehen so,                                                                         

als erschienen sie uns im Schlaf.

Paracelsus


Literatur:

Das kleine Buch der Feen und Elfen, Christine Stecher, München 2005                                              Die Heilkunst der Kelten, Claus Krämer, Darmstadt 2010                                                 ZeitenSchrift, Nr.56, Seite 13

Mehr über Nanito finden Sie auf der Palmeninsel!

 

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