Die Echternacher Springprozession

 

 

Die Springprozession findet jedes Jahr am Dienstag nach Pfingsten statt. Dabei stellen sich jeweils fünf Pilger in einer Reihe auf, einer hält den anderen an einem weißen Taschentuch. Gesprungen wird zu einer traditionellen Polka-Melodie.

 

Die Anfänge der Prozession lassen sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen. Kurz nach dem Tod des Heiligen Willibrord im Jahre 739 setzte die Wallfahrt zu seinem Grab ein. Seit dem XI. Jahrhundert sind die Bannprozessionen bekannt. So nannte man die Pilgerzüge der zur Echternacher Abtei gehörenden Gemeinden, die in der Pfingstwoche ihren Zehnten abführen mussten.

 

Wie es zum Springen kam ist bis heute nicht ganz geklärt. Vermutlich liegt der Ursprung in einem Heiltanz nach dem Prinzip: „Gleiches wird durch Gleiches geheilt.“ Der Heilige Willibrord wurde bei Krämpfen, Zuckungen und anderen Nervenleiden angerufen. Besonders die Epilepsie wird häufig mit der Springprozession in Verbindung gebracht und deshalb auch die „Echternacher Krankheit“ genannt.

 

Im XVIII. Jahrhundert gab es Versuche das fröhliche Springen zu verbieten. Es ist nie gelungen.

 

Der Heilige Willibrord                                                                                   Willibrord wurde um 658 in Northumbria, England geboren. Nach seiner Erziehung im englischen Benediktinerkloster Ripon trat er 678 in das irische Benediktinerkloster Rathmelsigi ein. Im Jahre 690 machte er sich als Wandermönch mit elf Gefährten auf den Weg nach Friesland, um dort zu missionieren. Ausgangspunkt seiner Tätigkeit war Utrecht, doch schon bald sollte er durch eine Schenkung Gründer seiner eigenen Abtei in Echternach werden. Es war das erste iro-angelsächsische Kloster auf dem europäischen Festland. Bekannt wurde das Kloster durch seine Arbeiten im Skriptorium. Echternach, im heutigen Luxemburg, zählt zu den mittelalterlichen Zentren der Buchmalerei. Nach einer Untersuchung von Thomas Falmagne, scheint die Klosterbibliothek um 800 eine der größten des Abendlandes gewesen zu sein. Sie zeigt sowohl irische als auch südeuropäische Einflüsse.

 

Ablauf der Prozession                                                                                  

Die Prozession führt vom Hof der ehemaligen Benediktinerabtei zur Sauergasse, vorbei an der Peter-und-Paul-Kirche, über den Marktplatz, hin zur Bahnhofsstraße, der Krämer- gasse bis ans Grab des Heiligen Willibrord in der Krypta der Basilika.

                                                             

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